Wir verbringen einige Tage am Lake Tahoe in der Sierra Nevada.
Sonntag, 25. August 2013:
Die Fahrt am Sonntagmittag dorthin beträgt rund 185 Meilen (oder etwa 300 km) und dauert etwa 3.5 Stunden. Wir wählen die schnellste Route auf Highway 80 via Sacramento.
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Alexander macht genau das Richtige, denn die Anreise ist ziemlich langweilig, zumindest durch das Sacramento Valley, bis wir langsam in die Berge kommen.
Der Lake Tahoe ist ein alpiner See in der Sierra Nevada und befindet sich auf der Grenze der Bundesstaaten Kalifornien und Nevada; die Grenze verläuft mitten durch den See. Der See ist rund 497 km², also etwas mehr als zehn mal grösser als der Bielersee, und relativ tief. Der Name Tahoe ist indianisch und bedeutet See, da sich früher hier während des Sommers die Washoe Indianer niedergelassen haben. Der See ist umrandet von imposanten Gebirgen mit Kiefernwäldern, und das Wasser des Sees ist tiefblau. Im Winter verwandelt sich die Gegend in ein grosses Skigebiet, und die halbe Bay Area kommt hier Skifahren.
Hier wird es langsam spannender, Donner Lake, auf dem Weg zum Lake Tahoe. Es gibt den Amis nichts zu tun, mehrspurige Autobahnen durch diese alpine Landschaft zu bauen.
Rund um den See herum hat es viele Orte mit zahlreichen Motels, Lodges und Ferienhäusern. Wir haben uns für Squaw Valley entschieden, ein kleiner aber feiner Ort in einem Seitental in der Nähe von Tahoe City.
Hier eine Übersicht:

Wir waren bereits vor gut zehn Jahren zum Skifahren hier, und es hat uns schon damals sehr gut gefallen. Vielleicht auch, weil das Dorf wie ein typischer Schweizer Alpenort gebaut ist.


Auch im Sommer ist hier einiges los. Wir wundern uns über die vielen Hunde, auch jene in den Kinderwägelis. Wie wir dann erfahren, fand heute Sonntag ein Event der Humane Society zu Gunsten von Hunden statt. Es wurden auch ausgesetzte Hunde hierhin gebracht, und einge davon fanden ein neues Zuhause.
Hier in Squaw Valley fanden 1968 die olympischen Winterspiele statt. Es gibt eine grosse Seilbahn und viele Sessellifte. Der Ort und die Umgebung sind aber überhaupt nicht verbaut, und das Landschaftsbild ist sehr schön für einen amerikanischen Alpenort.
Unsere Lodge verfügt über einen Outdoor Hot Tub, und diesen geniessen wir vor dem Schlafen in vollen Zügen, auch an den darauffolgenden zwei Abenden.
Montag, 26. August 2013
Der Tag beginnt mit einem (nur an Montagen von der Lodge offerierten) Pancake Breakfast in dem Clubhouse, wo wir auf die anderen Gäste treffen und etwas mit ihnen chatten. Die Redwolfe Lodge, wie das Quartier heisst, ist ein Time Share Establishment à la Hapimag. Solche Anlagen sind hier sehr verbreitet. Wegen der Feuerbrände im Yosemite Park, der immerhin gut 100 km von hier entfernt ist, ist die Luft total rauchig und auch die Sicht ist milchig. Es ist erstaunlich, dass der Rauch bis hierhin kommt.
Wir fahren an den See nach Tahoe City und flanieren etwas herum. Tony fährt mit dem Rennvelo, das er mitgenommen hat. Alexander geniesst zum Lunch einen Hot Dog, wie meistens ohne Brot, eine seiner (ungesunden) Lieblingsspeisen.



Auch hier hat es wieder einen tollen Spielplatz, und erst noch direkt am See.



Der See ist erscheint etwas zu kalt zum Baden, gemäss einer Auskunft soll er 16 Grad sein.
Dienstag, 27. August 2013
Heute ist die Sicht immer noch milchig, sogar noch mehr als am Vortag, aber der Rauch in der Luft ist zumindest nicht mehr so spürbar. Wir wollen auf 10.30h eine Seerundfrahrt machen mit Start in Tahoe City. Wegen zu geringer Nachfrage, wohl auch wegen der schlechten Sicht, wird dieser Morgenkurs jedoch gestrichen. Wir fahren anstelle dem Nordufer des Sees entlang zum King's Beach. Schöner Sandstrand, und dies in alpiner Umgebung.


Und Alexander traut sich sogar halb ins Wasser.



Und er findet auch Spielgefärtli auf den einmal mehr gut ausgestatteten Spielplatz hier am King's Beach.

Anschliessend fahren wir zurück zur Boat Company und zum Schiff Tahoe Gal in Tahoe City und besteigen das Mittagsschiff mit Kurs auf die Emerald Bay, eine für ihr blaues Wasser bekannte Bucht fast am südlichen Ende auf der Westseite des Sees.
Wir hoffen auf Winde aus der richtigen Richtung, damit der Rauch verschwindet. Anfangs sieht es gar nicht schlecht aus, die Sicht verschlechtert sich jedoch, und wir sehen nicht mehr viel. Trotzdem geniessen wir die Fahrt und die fast mystische Stimmung, inkl. Lunch an Bord.

Alexander hält sich gut an Bord, zwischendurch wird es ihm aber etwas langweilig. Der Käpt'n hat es ihm aber angetan, und so geht die Zeit schnell vorbei.

Auf dem Rückweg zu unserer Lodge in Squaw Valley stoppen wir bei der Feuerwehr, um am Strassenrand angepriesene TShirts der Feuerwehr zu kaufen. Tonys insgeheimer Wunsch auf eine Führung durch das Feuerwehrmagazin verwirklicht sich, und ein total netter Firefighter erklärt uns die verschiedenen Fahrzeuge und lässt Alexander sogar einsteigen.



Und hier noch das alte Löschfahrzeug für die Parade:


Sowie die Stange zum Herunterrutschen im Notfall.
In dieser Station sind permanent vier Feuerwehrleute bereit. Die meisten Feuer sind Waldbrände, weil die Leute zu wenig aufpassen beim Campen und Hiken. Auf jeden Fall hatte Alexander als Feuerwehr Fan grosse Freude, und wir fanden es auch spannend und lehrreich.

Zurück in Squaw Valley, und der Himmel verfärbt sich rot als Folge des Rauches.

Mittwoch, 28. August 2013
Heute ist unser letzter Tag am Lake Tahoe, und wir haben heute sogar auch noch Glück mit der Sicht, die viel besser ist als an den vergangenen Tagen. Wir nehmen das Aerial Tram im Dorf Squaw Valley selber und lassen uns auf 8200 Feet oder knapp 2'500 Meter über Meer zum High Camp transportieren.
Unten beim Warten auf die Abfahrt, mit passenden Flaggen und einem freundlichen und sehr lebendigen Hundi.

Und wie so vielerorts in den Bergen auf der Welt stammt die Seilbahn aus der Schweiz.
Imposante Sicht auf der Fahrt nach oben, von wo man gut das relativ kleine Dorf Squaw und das Tal sieht.
Rechts in der Bildmitte das ehemalige olympische Dorf, das für heutige Verhältnisse sehr klein erscheint. Auch dieses Gebäude ist heute eine Timesharing Anlage mit Condominiums. Aus dem Gebäude im Bau gibt es eine private Schule.
Teilweise fast surreale Landschaften. Eindrücklich und nicht alltäglich.
Oben angekommen hat es einen Swimming Pool, man kann Roller Skaten, die Aussicht geniessen, Frisbee spielen, natürlich Essen und und und.

Und natürlich Wandern, was wir ein wenig tun.


Zurück im Dorf unten darf Alexander zum Abschluss noch etwas in der Luft herumspringen. Anschliessend geht es zurück nach Berkeley, wo wir abends um 20 Uhr ankommen. Es war einmal mehr toll am Lake Tahoe, auch wenn die Sicht nicht super war und wir das tolle Blau des Sees wegen dem Rauch nicht gesehen haben. Ein Grund, dorthin zurückzukehren. On verra.



